Filmreihe zum Thema »Rassismus«

Auch STATUEN STERBEn & UN-DOCUMENTED – UNLEARNING IMPERIAL PLUNDER

1. Film:
LES STATUES MEURENT AUSSI – AUCH STATUEN STERBEN

»Wenn Menschen sterben, gehen sie in die Geschichte ein. «Wenn Statuen sterben, werden sie Kunst." Diese Botanik des Todes nennen wir Kultur, erklärt der Kommentar. Der Film thematisiert den Bedeutungsverlust, der entsteht, wenn afrikanische Skulpturen aus ihrem rituellen und kulturellen Kontext gelöst werden und in einer ethnographisch-musealen Ausstellungspraxis zu Artefakten werden. Im Gegenzug zeigt er die Folklorisierung der Stammeskultur durch den Tourismus. Ein wundervoll gefilmtes und mit großer Klarheit vorgeführtes Beispiel für die Verwandlung einer Kultur in ihr eigenes Klischée.
(FM, biograph.de)

2. Film:
UN-DOCUMENTED – UNLEARNING IMPERIAL PLUNDER

UN-DOCUMENTED zeigt den engen Zusammenhang auf, der zwischen der Raubkunst in den europäischen Museen und den Asylsuchenden besteht, die versuchen, in den Staaten ihrer früheren Kolonialherren eine neue Heimat zu finden.
Die Migrationen sind miteinander verwandt. Erstere ist die der Kunst-Objekte, die in Museen und Archiven auf fachmännische Pflege, Aufbewahrung, gewissenhafte Dokumentation und großzügig erteilte Gastfreundschaft stoßen durfte. Diese Objekte verfügen über (relativ) lückenlose Dokumente.
Die zweite Migration ist die jener Menschen, deren Dokumentenlosigkeit den Zugriff auf Zuwendung und Gastfreundschaft ebenso verhindert, wie den Wiederaufbau ihrer Heimat und die Rückkehr in gewohnte Lebensumstände.
Diese Menschen sind, ausgelöst durch den Kunst-Raub an ihrer eigenen Kultur, in einem Zustand immanenter Bedrohung zurückgelassen.
Es besteht keine Trennung zwischen der Migration der Raubgüter und der Migration der Menschen, die genau dort versuchen, eine neue Heimat zu finden, wo ihre eigenen Kunstobjekte aufbewahrt werden.
Migranten und Asylsuchende werden als „gegenstandslos“ betrachtet und von Grenzregimes zur Dokumentenlosigkeit verdammt. Als Undokumentierte verweigert man ihnen das Recht auf Bewegungsfreiheit, kriminalisiert sie aber über alle Maßen.

Ariella Asha Azoulay ist Professorin für Moderne Kultur und Medien und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Brown University (Rhode Island), Filmessayistin und Kuratorin von Archiven und Ausstellungen. Azoulays Arbeit beschäftigt sich mit der visuellen Kultur und bietet eine eingehende Kritik an zeitgenössischen Formen von Gewalt, Imperialismus und Körperpolitik.

Les statues meurent aussiF 1953, R: Alain Resnais, Chris Marker, B: Chris Marker, K: Ghislain Cloquet, M: Guy Bernard, Sch: Alain Resnais, 30 Min, OmeU

2. Film: US/ES 2019, R u B: Ariella Aïsha Azoulay, K: Bona Manga Bell, Voice and Music Composed and Performed by: Edoheart, Awori & Moor Mother, 30 Min, OV

Unsere Kooperationspartner:

Lehrstuhl für Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität des Saarlandes, VHS Regionalverband Saarbrücken, Heinrich-Böll-Stiftung Saar, Haus Afrika e. V., Partnerschaft für Demokratie der Landeshauptstadt Saarbrücken – gefördert durch das Bundesprogramm »Demokratie leben!« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

kino achteinhalb: Auch STATUEN STERBEn & UN-DOCUMENTED – UNLEARNING IMPERIAL PLUNDER

Trailer

Um den Trailer ansehen zu können, müssen Sie das Setzen von Marketing-Cookies (für Youtube, Vimeo, etc.) erlauben.