Filmreihe zum Thema »Raum«

Letztes Jahr in Marienbad

Während einer Gesellschaft in einem prunkvollen Barockschloß oder Hotel will ein Mann eine junge Frau davon überzeugen, daß sie einander schon einmal begegnet sind und sie ihm versprochen habe, einen anderen Mann zu verlassen. Während er sie mit bruchstückhaften Erzählungen aus der (fiktiven/geträumten?) Vergangenheit konfrontiert, quält sie sich damit ab, sich erinnern zu können. Resnais verwebt Zeit- und Wirklichkeitsebenen zu einem komplizierten System geheimnisvoller Rückbezüge, Parallelen, Hypothesen und Kontraste. Der von der modernen französischen Literatur (Drehbuch: Alain Robbe-Grillet) inspirierte Film liefert zur verwickelten Struktur des Inhalts eine faszinierende visuelle Entsprechung: Labyrinthisch sind auch die Bilder, Montagen und Schauplätze, obwohl sie zugleich einem strengen, fast abstrakten Konzept untergeordnet sind. Eine anspruchsvolle filmische Reflexion über die Schwierigkeit, Wirklichkeitseindrücke zu objektivieren. (filmdienst.de)
Eine Allegorie auf den Tod, der in Gestalt von X die Frau mitnehmen will, eine Variation des Mythos von Orpheus und Eurydike, die Wahnvorstellungen einer an Amnesie leidenden Patientin in einer Psychiatrie oder auch das Traumata einer inzestuösen Vergewaltigung der jungen Frau – die unterschiedlichen Interpretationen des Films bleiben letztlich ein Spiel ohne Grenzen, das der Fantasie des Zuschauers überlassen bleibt.

L' ANNEE DERNIERE A MARIENBAD | L' ANNO SCORSO A MARIENBADF/I 1960, R: Alain Resnais, B: Alain Robbe-Grillet, K: Sacha Vierny, M: Francis Seyrig, Sch: Henri Colpi, Jasmine Chasney, D: Delphine Seyrig, Giorgio Albertazzi, Sacha Pitoëff, Françoise Bertin, Luce Garcia-Villes, 94, Min, s/w, FSK: 16, OmU

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kino achteinhalb: Letztes Jahr in Marienbad

Trailer

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Beginn einer neuen Ära der Filmkunst.

FAZ (Martin Ruppert)