Neue polnische Filme

DER MASSEUR

Eines grauen nebligen Morgens taucht in einer großen osteuropäischen Stadt eine mysteriöse Gestalt auf – ein Mann, der ein Bett trägt. Der Fremde verschafft sich mithilfe magischer Hypnosetechniken eine Aufenthaltsgenehmigung und bietet in einer Vorstadtsiedlung seine Dienste als Masseur an. Die triste Gated Community, die auf einem ehemaligen Kohlfeld für die Reichen errichtet wurde, ist von der »schlechteren« Welt um sie herum abgeschottet. Irgendwo in der Ferne erheben sich die
Wolkenkratzer und Baukräne einer Stadt, die ein internationales Drehkreuz werden will – die ständige Aufholjagd des Ostens. In den identischen Häusern wohnt eine Reihe wohlhabender Vertreter der Oberschicht, zu der wir alle gehören möchten. Sie scheinen gefangen von einer inneren Traurigkeit, einer Sehnsucht. Vielleicht nach dem Winter, den es in diesem östlichen Land nicht mehr gibt. Anders als sie früher, bauen ihre Kinder heute keinen Schneemann mehr. Aber vielleicht geht diese Leere auch tiefer? Der Masseur, ein attraktiver Mann aus dem authentischen, exotischen Osten, tritt in ihr Leben. Er hat eine Gabe: Seine Hände können heilen, seine Augen blicken in die Seele der einsamen Frauen. Für sie klingt sein russischer Akzent wie ein Lied aus alten Zeiten, wie eine friedliche Melodie aus Kindertagen, als die Welt noch ein sicherer Ort war. Zhenia, so sein Name, verändert ihr Leben. (Real Fiction)
Der neue Film von Małgorzata Szumowska beleuchtet sensibel die Nöte und Einsamkeit der Menschen, vor allem der Frauen, in einem steril-einheitlichen Suburbia und massiert dabei, im Einklang mit seinem Hauptprotagonisten, unsere Sinne.