Nachteinhalb

RAW

Eine 16-Jährige, die eine Ausbildung zur Tierärztin begonnen hat und von älteren Semestern bösartig gedemütigt wird, entwickelt einen höchst befremdlichen Appetit auf Menschenfleisch. Der intensive Film liefert drastischen »Body Horror«, ist aber kein schlichter Splatterfilm, sondern eine manchmal provozierende, insgesamt aber intelligente Coming-of-Age-Geschichte im Gewand eines Horrorfilms. (filmdienst.de)
Dass dabei die Gewalt, die der Film zeigt, alle Grenzen des Geschmacks sprengen soll, ist wohl vor allem auch Verkaufsargument. Bedenkt man den Umstand, dass es sich um einen Kannibalen-Film handelt, so hat dieses Genre schon ganz andere Bilder hervorgebracht. Und das ist in RAW auch gar nicht der Punkt: Natürlich schockiert der Film und bricht Tabus — er tut dies aber nicht zum Selbstzweck. Es geht nicht um Kannibalismus und explizite Brutalität. Es geht um eine soziale Brutalität, die der Film erst über schockierende und zutiefst verstörende Bilder greifbar machen kann.
RAW ist sicherlich kein Film für zarte Nerven — doch nur so ist er ein Film, der kein verklärtes Bild jugendlicher Verzweiflung inszeniert, sondern institutionellen Leistungsdruck, soziale Aggression und persönliche Zweifel in der unerträglichen Schrecklichkeit abbildet, die eben auch Teil dieser Lebensphase ist. So unkonventionell er dabei vorgeht, so einzigartig exakt entwirft er ein Bild des Aufwachsens, das selten so eindringlich inszeniert wurde.
(Lars Dolkemeyer, kino-zeit.de)

GRAVEF/B 2016, R: Julia Ducournau, B: Julia Ducournau, K: Ruben Impens, M: Jim Williams, Sch: Jean-Christophe Bouzy, D: Garance Marillier, Ella Rumpf, Rabah Naït Oufella, Joana Preis, Laurent Lucas, Marion Vernoux, Bouli Lanners, Jean-Louis Sbille, Thomas Mustin,
99 Min, FSK: 16, OmU

kino achteinhalb: RAW

Trailer

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