Mittelalter im Film

ANDREJ RUBLJOW

Andrej Rubljow schildert in unvergesslichen Tableaus die Lebensgeschichte des malenden Mönchs Rubljow (Anatolj Solonizin), der als Schüler des Griechen Theophanes mit seiner Ikonenmalerei stilbildend werden sollte. Tarkowski zeichnet ein Künstlerleben inmitten eines brutalen mittelalterlichen Umfelds und denkt damit über das Verhältnis von Kunstschaffenden und Gesellschaft nach. Er plädiert für die Freiheit von Mensch und Kunst. »Russland, Russland, was es doch alles erdulden muss, alles erträgt. Wird es noch lange so gehen?« wird Theophanes einmal gefragt.»Ich weiss es nicht, ich fürchte, es wird immer so sein.« Auch wenn er das Mittelalter inszenierte: Tarkowski sprach von der Gegenwart. Auch wenn er von der Gegenwart sprach: Seine Filme haben etwas Transzendentes an sich. (trigon-film.org)
Unversöhnlich treffen Künstler und Staatsmacht in ANDREJ RUBLJOW aufeinander. Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Cinemascope-Film zeigt den legendären Ikonenmaler Rubljow (etwa 1360–1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler an der Schwelle zur Neuzeit. Menschenverachtende Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber stürzen ihn in eine tiefe schöpferische Krise, gleichzeitig werden sie aber auch zur Triebfeder für die Auseinandersetzung mit der komplexen Position des Künstlers in der Gesellschaft. Als ‹künstlerisch unausgereift› und mit dem Vorwurf, das damalige Russland in einem zu negativen Licht zu zeigen, wird der Film sechs Jahre lang zurückgehalten.
(Arsenal Berlin).

АНДРЕЙ РУБЛЁВUdSSR 1966, R: Andrei Tarkowski, B: Andrei Kontschalowski, Andrei Tarkowski, K: Wadim Jussow, M: Wjatscheslaw Owtschinnikow, Sch: Ljudmila Feiginowa, D: Anatoli Solonizyn, Nikolai Grinko, Iwan Lapikow, Nikolai Sergejew, Nikolai Burljajew, Irma Rausch, 185 Min, OmU

Unsere Kooperationspartner:

Institut für Kunstgeschichte, Universität des Saarlandes

kino achteinhalb: ANDREJ RUBLJOW

Trailer

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