Filme aus der Großregion

UN HÉRITAGE EMPOISONNÉ

Dieser zu Deutsch »Ein vergiftetes Erbe« betitelte Dokumentarfilm von Isabelle Masson-Loodts behandelt die Nuklearfrage aus dem Blickwinkel der demokratischen Verleugnung, des Verdrängens der Erinnerung und der Gefährlichkeit der radioaktiven Abfälle.
Von den Giften des Ersten Weltkrieges bis hin zum Atommüll: anhand einer Recherche zum giftigen Erbe des Ersten Weltkriegs gibt der Dokumentarfilm den Blick auf eine erstaunliche und zugleich verstörende Perspektive frei. In den 1920er Jahren haben sich Belgien und Frankreich der chemischen Abfälle des Krieges in vernachlässigten Gebieten entledigt. So wurde zum Beispiel das Dorf Muzeray für die Zerstörung von mehr als 1,5 Millionen chemischen Bomben und 300.000 Sprenggranaten aus ganz Frankreich und dem Ausland bestimmt. Der Widerstand der lokalen Bevölkerung, die erkannte, dass diese Zerstörung eine schwere Verschmutzung (Arsen, Blei) verursachte, wurde damals angesichts der Dringlichkeit der Entscheidungen und des Drucks der Industrie- und Agrarlobby ignoriert. Besonders nachdenklich stimmte es die Regisseurin, ausgebildete Archäologin und heute freie Journalistin, dass es im Grunde genommen um die Art und Weise geht, wie die Erinnerung an das Unerwünschte in unseren modernen Gesellschaften behandelt wird: »Vor einem Jahrhundert brach ein neues Zeitalter an: das Zeitalter der Produktion von Abfällen, deren schädliche Auswirkungen sich über Zeiträume erstrecken, die das menschliche Leben übersteigen. Indem er die Frage der Erinnerung aufgreift, versteht sich dieser Film als ein Aufruf zur Bescheidenheit und Ehrlichkeit.«
(courantdair.be).

B 2019, R: Isabelle Masson-Loodts,

Unsere Kooperationspartner:

Interkulturelle Kommunikation,
Romanische Kulturwissenschaften,
Universität des Saarlandes.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Nantes und Saarbrücken statt.

kino achteinhalb: UN HÉRITAGE EMPOISONNÉ

Trailer

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