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LOST IN FACE – DIE WELT MIT CARLOTTAS AUGEN

Eine der Aufgaben bzw. Möglichkeiten des Kinos ist es, Welten aufzuzeigen, die vorher verschlossen waren. Das müssen nicht unbedingt ferne Regionen der Erde sein, sondern können – wie im Fall von Valentin Riedls Dokumentation LOST IN FACE – auch Regionen des menschlichen Gehirns sein. Um Gesichtsblindheit (Prosopagnosie) geht es in diesem Film, der es schafft, etwas kaum Darstellbares verstehbar zu machen.
Das außergewöhnliche Porträt zeigt die Künstlerin, Seglerin, Pferdetrainerin, Filmemacherin und Filmvorführerin Carlotta, die noch nie ein einziges Gesicht erkennen konnte, nicht einmal ihr eigenes oder das ihrer Mutter. Der Neurowissenschaftler und Filmregisseur Valentin Riedl freundet sich mit der schwer fassbaren Künstlerin an und konstruiert einen Film, der es dem Publikum erlaubt, sich in das Innere eines bemerkenswerten Geistes zu begeben und einen Blick darauf zu werfen, wie Carlotta denkt, fühlt und die Welt versteht. (lostinface.de)
Welche Einschränkungen die Gesichtsblindheit auf das Leben der Betroffenen, besonders auf zwischenmenschliche Beziehungen hat, kann man kaum ermessen. Anhand von Stimmen oder Bewegungen, versucht Carlotta Menschen zu identifizieren, geht inzwischen offensiv mit der Einschränkung um, die jahrzehntelang nicht diagnostiziert wurde. Eine bemerkenswerte Person, die Valentin Riedl im einem ebenso bemerkenswerten Film porträtiert.
(Michael Meyns, programmkino.de).

D 2021, R: Valentin Riedl, B: Valentin Riedl, K: Doro Goetz, M: Antimo Sorgente, Sch: Ivan Morales Jr, Protagonistin: Carlotta, 81 Min, FSK: 0, Dokumentarfilm

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Trailer

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Eine stille Annäherung an eine ungewöhnliche Frau

Süddeutsche Zeitung