Filmreif – Kino für Menschen in den besten Jahren

VIOLETTE

Verkannt und ungeliebt, ungewollt und missbraucht, erlebt sich Violette Leduc (1907 – 1972) zeitlebens. Die Nachkriegszeit überlebt sie in der Scheinehe mit dem schwulen Maurice Sachs in ärmlichen Verhältnissen im Norden Frankreichs. Dann zieht sie nach Paris und lernt im Künstlerquartier Saint Germaine-des-Prés die charismatische Simone de Beauvoir kennen. Die Begegnung mit ihr motiviert sie, die Last der Befindlichkeiten und Traumata ihrer Jugenderlebnisse zu Papier zu bringen. 1946 erscheint darüber ihr erstes Buch »L'asphyxie«, 1948 das zweite, »L'affamée«, in denen sie schonungslos ihr Innenleben öffentlich macht. Bald lernt sie auch Jean Genet, Jean Paul Sartre und Albert Camus kennen und wird von ihnen unterstützt.
Kaum eine andere Schriftstellerin hat mit solch schonungsloser Offenheit ihre sexuellen Sehnsüchte und Erniedrigungen beschrieben wie sie. In einem eigenwilligen Gemisch aus lyrischen Passagen von barocker Bilderfülle und realistischen Beschreibungen steigt sie in die Abgründe ihres Wesens: ihre rastlose, meist vergebliche Suche nach sexueller Erfüllung, ihre Unfähigkeit zu einer gleichberechtigten Liebe, ihre Jagd nach Geld und Luxus und das Leiden an ihrer vermeintlichen Hässlichkeit sowie das lebenslange Gefühl tiefer Einsamkeit.
Obwohl ihr kommerzieller Erfolg zunächst ausbleibt, schreibt sie weiter, leidenschaftlich und schonungslos, über ihre intimsten Erlebnisse.
(der-andere-film.ch).

F/B 2013, R: Martin Provost, B: Martin Provost, Marc Abdelnour, K: Yves Cape, M: Hugues Tabar-Nouval, Sch: Ludo Troch, D: Emmanuelle Devos, Sandrine Kiberlain, Olivier Gourmet, Catherine Hiegel, Jacques Bonnaffé, Olivier Py, Nathalie Richard, Stanley Weber, 139 Min, FSK: 12, dtF

Unsere Kooperationspartner:

Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland

kino achteinhalb: VIOLETTE

Trailer

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Ein hinreißender Film über Violette Leduc und Simone de Beauvoir.

New York Times