Sélection Perpectives

ARTE präsentiert:

HINTER DER MASKE – DAS THEATER DER FAMILIE FLÖZ

Die Wurzeln der Familie Flöz liegen im Ruhrgebiet, dort, wo einst aus den Flözen die Kohle abgebaut wurde. In einer Selbstdarstellung beschreibt sich die Theatergruppe als eine Familie, »die aus dem dunklen Bauch der Erde zum ersten Mal ans Licht kommt«. Hajo Schüler und Michael Vogel, die Gründer des Theaterkollektivs, haben an der Folkwang Hochschule in Essen Anfang der 90er Jahre Pantomime studiert. Bis heute orientieren sie sich an der dort erlernten Arbeitsweise.
Die Stücke entstehen in einem kollektiven Kreativprozess. Es gibt keine Textvorlage und so entwickeln die Darsteller die Szenen aus gemeinsamen Improvisationen. Jeder Darsteller ist gleichzeitig auch Autor. Für jedes Flöz-Stück findet sich aus einem internationalen Netzwerk eine neue Besetzung. Das Ensemble entwickelt dann seine Arbeitsweise und daraus das Stück. Wesentliches Element des Flöz-Theaters sind die Masken.
»Das grundsätzliche Paradox von Masken, das lebendige Gesicht mit einer starren Form zu verhüllen, um damit lebendige Figuren zu schaffen, ist gerade auch der Reiz und die Herausforderung für den Spieler. Plötzlich grinst eine Maske, wird böse, ist erstaunt oder wird sogar rot vor Scham. Dabei passiert diese Regung in der Fantasie des Zuschauers, nicht wirklich auf der Bühne. Hier löst sich die Starre der Maske auf und wird zu einer großen, lebendigen Kraft.« (Familie Flöz)
Für die ARTE-Dokumentation, hat der Kölner Filmautor Martin Uhrmeister das Ensemble bei der Arbeit mit der Kamera begleitet.

Im Anschluss Filmgespräch mit Mitgliedern der Künstlergruppe.
Danach Umtrunk im N.N.

D 2012, R: Martin Uhrmeister, 52 Min, Dokumentarfilm

kino achteinhalb: HINTER DER MASKE – DAS THEATER DER FAMILIE FLÖZ