Arbeits­kammer-Film­tage: Mit kriti­schem Blick!

Eröffnung der Arbeitskammerfilmtage 2023

EIN NASSER HUND

Die Verfilmung des autobiografischen Romans von Arye Sharuz Shalicar erzählt die Geschichte des jüdischen Jungen Soheil, der seine jüdischen Wurzeln verleugnet, um einer muslimischen Gang angehören zu können. Mit seinem Mut zur Ambivalenz und einer radikal ehrlichen Erzählweise ist EIN NASSER HUND authentisch und spannend zugleich. Der Film erzählt seine Geschichte von Anfang an mit einem klaren Bekenntnis zu Authentizität und Radikalität. Der Umgang innerhalb der Gang und die Auseinandersetzung mit verfeindeten Gruppen lässt fast einen dokumentarischen Eindruck entstehen. Doch neben dem Einblick in ein Milieu erzählt EIN NASSER HUND auch die Geschichte eines jungen Menschen, der nicht nur auf der Suche nach einem Platz im Leben und der Gesellschaft ist, sondern auch nach seiner eigenen Identität. Die Zugehörigkeit zu einer Religion steht hierbei, so relevant sie auch ist, nur stellvertretend für etwas, was einen Menschen eben gesellschaftlich definiert – in den Augen anderer und für sich selbst. Die exzellenten Jungdarsteller*innen wirken überzeugend in ihren Rollen und können die Konflikte auch anhand eines schnörkellos erzählenden Drehbuchs vermitteln. Und auch filmisch kann EIN NASSER HUND in allen Belangen, ob Kamera, Montage, Musik oder die Auswahl des Settings, überzeugen.
(fbw-filmbewertung.com).

Im Anschluss Online-Filmgespräch mit dem Regisseur Damir Lukačevic und dem Buchautor Arye Sharuz Shalicar. Der Darsteller von Husseyn, Mohammad Eliraqui wir zu der Diskussion persönlich anwesend und antworted auf die Fragen des Publikums