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THE HAPPINESS OF THE KATAKURIS

Es dauert keine zwei Minuten, bis ein Fabelwesen aus einer Suppe aufsteigt, einer Frau das Zäpfchen aus dem Mund reißt, von einem Vogel gefressen wird, einen Ausweg findet und den Vogel zerfetzt – die Sequenz wechselt von Realfilm zu Knetanimation und wieder zurück. Und das ist nur das Intro, das kaum etwas mit der eigentlichen Handlung von THE HAPPINESS OF THE KATAKURIS zu tun hat.
Die Katakuris, eine nur auf den ersten Blick ganz normale japanische Familie, sind aufs Land gezogen. Hier will Vater Masao endlich den Traum von der eigenen Pension in idyllischer Natur verwirklichen. Freudig erwarten der Uropa, die Großeltern, Tochter und Sohn sowie das kleine Enkelkind den ersten Hotelgast. Als dieser nach langem Warten endlich erscheint, bringt er sich in seinem Zimmer um. Der erste Gast, ein Selbstmörder – eine schlechte Werbeidee im abergläubischen Japan. Also wird der Tote verscharrt; und der nächste, und der übernächste … In ihrer Verzweiflung, ob der sich türmenden Leichenberge, beginnen die Katakuris zu singen – schräge Musicalnummern, Schnulzen in Bollywood-Manier und aberwitzige Karaokeversionen asiatischer Schlager. Und es zeigt sich: Auch die verwesenden Leichen singen immer wieder gerne mit.
THE HAPPINESS OF THE KATAKURIS gehört zu jener Sorte Film, die sich alles erlauben: Sprünge und Abschweifungen in der Handlung, Gesangseinlagen an den unmöglichsten Stellen, den fließenden Wechsel zwischen Realfilmsequenzen und Knetanimation und vieles mehr.
(ARTE).

KATAKURI-KE NO KOFUKUJ 2001, R: Takashi Miike, B: Kikumi Yamagishi, K: Hideo Yamamoto, M: Kôji Endô, Koji Makaino, Sch: Yasushi Shimamura, D: Kenji Sawada, Keiko Matsuzaka, Shinji Takeda, Naomi Nishida, Kiyoshiro Imawano, Tetsuro Tanba, 113 Min, FSK: 12, OmU

kino achteinhalb: THE HAPPINESS OF THE KATAKURIS

Trailer

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