Ciné Club français

PLAYLIST

Sara Forestier ist sympathisch und warmherzig in der Rolle der Sophie, die ihren Job als Kellnerin aufgibt, um in einem kleinen Verlag für grafische Romane zu arbeiten, und insgeheim davon träumt, dass ihre Werke dort gedruckt werden. Sophies schicke Berufsbezeichnung lautet „Pressechefin“, aber sie verdient den Mindestlohn und muss unter anderem Lebensmittel für ihren wutentbrannten Chef einkaufen. „Ich nehme meine Pasta sehr ernst“, wettert er, nachdem sie den falschen Parmesan gekauft hat. Als Sophie entlassen wird und erfährt, dass sie schwanger ist, bricht Panik aus. PLAYLIST ist ein brillanter Film über ungewollte Schwangerschaften – viel besser als viele Filme, die Abtreibung entstigmatisieren wollen. Hier ist ein Schwangerschaftsabbruch ein normaler Teil des Frauseins. Sophie fühlt sich einsam und ein wenig emotional in der Klinik, dann geht es wieder zurück ins Leben. Als der Vater des Babys ihr den Laufpass gibt, beginnt sie, sich jeden Mann, dem sie begegnet, als potenziellen Liebhaber vorzustellen. Vieles was wir sehen scheint alltäglich, aber wird nicht oft so ehrlich auf der Leinwand dargestellt. (The Guardian)

Bei ihrem ersten Spielfilm entschied sich die Autorin und Zeichnerin Nine Antico für Schwarz-Weiß-Fotografie, was die grafische Dimension erhöht und an Comics, das Lieblingsgebiet der Regisseurin, erinnert. Der aus zeitlosen Hits bestehende Soundtrack verleiht Playlist einen gewissen Vintage-, fast schon Nouvelle-Vague-Look, den auch die Schauspielerin Sara Forestier mit ihrem energievollen Spiel verkörpert.