Premiere
Beklemmende Zukunftsvision
THE BEAST
In einer nahen Zukunft, in der künstliche Intelligenz herrscht, sind die menschlichen Emotionen zu einer Bedrohung geworden. Um sie loszuwerden, muss Gabrielle ihre DNA reinigen, indem sie sich in ihre früheren Leben zurückversetzt. Dort trifft sie Louis und fühlt sich mit ihm verbunden, als ob sie ihn schon immer gekannt hätte. Doch eine Angst überkommt sie, die Ahnung, dass sich eine Katastrophe anbahnt. (Filmstarts)
Bonello wurde von »Das Tier im Dschungel« inspiriert, einer Novelle von Henry James über einen Mann, der davon überzeugt ist, dass sein Leben von einer Tragödie bestimmt sein wird. Der frühe Strang des Films kommt diesem Drama am nächsten, mit Gabrielle und Louis in einer unvollendeten Affäre, die sich in philosophisch angehauchten Gesprächen ergeht. Bonello hat sich noch nie gescheut, seine Einflüsse zu zeigen und David Lynch lässt sich hier kaum verbergen. In Los Angeles erinnert Gabrielles blonder Bob an Naomi Watts in MULLHOLLAND DRIVE. Dann ist da noch das Ende, ein Höhepunkt mit rotem Vorhang, der in einer kreischenden Enthüllung endet, die dem Finale von TWIN PEAKS: DIE RÜCKKEHR nicht unähnlich ist. Das Grauen, das in den letzten Momenten von THE BEAST zuschlägt, reißt eine frische Wunde auf. Was bringt die Zukunft, wenn alles von der Vergangenheit bestimmt werden kann? Wenn neue Filme die Wiederholungen alter Filme sind? Wenn wir zu den Traumata unserer früheren Leben verdammt sind? (New York Times)
LA BETEF/CND 2023, R: Bertrand Bonello, B: Bertrand Bonello, K: Josée Deshaies, Sch: Anita Roth, M: Bertrand Bonello, Anna Bonello D: Léa Seydoux, George MacKay, Guslagie Malanda, Dasha Nekrasova, Spielfilm, FSK Prüfung folgt, 145 Min, OmU