DIE MÄDCHEN VON ROCHEFORT
1 Einführung: Dr. Florian Henke, Romanistik, Universität des Saarlandes.
Episoden um einige Menschen in der Hafenstadt Rochefort, ihre großen und kleinen Träume, Lebensvorstellungen und Erinnerungen: Zwei attraktive junge Frauen, Zwillingsschwestern, schwärmen von der großen Liebe, ihre Mutter, Inhaberin eines Bistros am Hafen, trauert einer vergangenen Liebe nach, ein Matrose malt die Geliebte seiner Träume. Zufall und Schicksal verknüpfen einige der Fäden und stellen neue Perspektiven her. Nach DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG aus dem Jahr 1963 Demys zweiter Film, in dem eine Vielzahl der Dialoge gesungen werden. Stilisierte Farben, Musik und (Tanz-)Bewegungen verdichten sich zur schwung- und liebevollen Hommage auf das amerikanische (Film-)Musical, das sich vor allem durch die zärtliche Zuneigung zu den Personen auszeichnet. Romantik und illusionäres Spiel verbinden sich zu einer im positiven Sinn naiven Reflexion über das Glücksbedürfnis der Menschen. (Filmdienst)
Vor dem Hintergrund der reizenden Hafenstadt spielt Demy so ausgelassen und lustvoll mit Farben sowie Hintergründen, als wäre er in einem Studio unterwegs und nicht in einer realen Stadt. Das unterstreicht das durch den Inhalt vorgegebene unwirkliche Ambiente noch weiter. Die Art und Weise, wie hier Kostüme und Kulissen korrespondieren, teilweise auch mit der Kamera herumgewirbelt wird, das ist schon sehenswert, lädt auch 50 Jahre später noch dazu ein, für zwei Stunden in den Westen Frankreichs zu reisen und das Hier und Jetzt zu vergessen. Zudem lockt der seinerzeit für einen Oscar nominierte Score und mal mehr oder weniger gefällige Lieder, die etwas unter den unterschiedlichen Gesangsqualitäten leiden. (Film-Rezensionen.de)
LES DEMOISELLES DE ROCHEFORTFR 1967, R: Jacques Demy, B: Jacques Demy, K: Ghislain Cloquet, Sch: Jean Hamon, M: Michel Legrand, D: Catherine Deneuve, Francoise Dorléac, Jaques Perrin, Michel Piccoli, Gene Kelly, Danielle Darrieux, FSK 0, 122 Min, OmU