Vortrag OmU

Die Kunst der Komik und ihre Wirkmechanismen

Lachen und Gesellschaft

SEIN ODER NICHT SEIN

1 Einführung: Prof. Sung-Hyung Cho, HBK Saar. Im Anschluss Diskussion.

Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges muss sich auch die Warschauer Theaterwelt dem Hitler-Regime beugen. Doch die Schauspieler begeben sich in den Untergrund. In deutschen Uniformen aus dem Bühnenfundus machen sie erst einen Nazispitzel unschädlich und führen dann die Gestapo mächtig an der Nase herum. (Verleih)


Lubitsch entwickelte in der Regie ein lebhaftes Tempo. Sein Film kennt keine Längen und keine Pausen, so daß denn auch zwischen den beiden Welten dieses Films keinerlei Distanz aufkommen kann. Mitunter weiß man im ersten Augenblick nicht einmal, mit welcher der beiden Welten man es jetzt zu tun hat. Das war von der Regie zweifellos so beabsichtigt. Die Verquickung von privater Menschlichkeit, List und Humor auf der einen Seite mit der Grausamkeit, Sturheit und dem Kadavergehorsam auf der anderen Seite ist nicht zuletzt deshalb so faszinierend gelungen, weil Lubitsch Schauspieler zur Verfügung hatte, die dieser darstellerisch schwierigen Verquickung bis in die kleinsten Nuancen zu folgen vermochten. Auch die Darsteller der deutschen Gestapo-Männer haben die Regieabsichten von Lubitsch vollkommen verstanden, indem sie keine billigen Karikaturen zeichneten, sondern sogar auch ihre düsteren Rollen mit einer verstohlenen Heiterkeit spielten. Die Kameraarbeit und der Schnitt entsprechen dem außergewöhnlichen Rang dieses Films. Ernst Lubitschs letzter Film ist über die Grenzen des Films hinaus ein wohl einzigartiges Beispiel für die menschliche Intensität und die heitere, wenngleich tödliche Entlarvungskraft der wahren Komödie. (FBW)

TO BE OR NOT TO BEUSA 1942, R: Ernst Lubitsch, B: Edwin Justus Mayer nach Melchior Lengyel, K: Rudolph Maté, Sch: Dorothy Spencer, M: Werner Richard Heymann, D: Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack, 93 Min, FSK 12, OmU

kino achteinhalb: SEIN ODER NICHT SEIN

Trailer

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