Vortrag dtF

Die Kunst der Komik und ihre Wirkmechanismen

Komik der Verwechslung

VIKTOR UND VIKTORIA

1 Einführung: Prof. Sung-Hyung Cho, HBK Saar. Im Anschluss Diskussion.

Viktor Hempel, ein Kleindarsteller, der sich zu höheren Rollen (z.B. dem Hamlet) berufen glaubt, entpuppt sich bei der Abfuhr in einer Theateragentur als Komiker. Beim Rausschmiss trifft er auf die gleichfalls abgelehnte Sängerin Susanne Lohr. Viktor tritt im Kabarett als Damen-Imitator »Monsieur Viktoria« auf. Als er erkrankt, springt Susanne für ihn ein, natürlich mit Erfolg. Ihre Tournee führt sie nach London. Dort verdreht Susanne im Frack allen Frauen den Kopf, bis Robert, als »Londons berühmtester Frauenkenner« apostrophiert, ihrem Spiel auf die Schliche kommt. Während der echte Viktor einem Nummerngirl der Revue nachstellt, enttarnt Robert den falschen Viktor durch Mannbarkeitsproben. Schließlich muss Viktor Hempel am Schluss selbst als »Viktoria« in der Revue einspringen, um so Susanne freizugeben. (filmportal.de)
Männer, die sich wie Frauen kleiden, Frauen in Männerrollen, amouröse Verwicklungen im Varieté-Milieu und Lieder wie »Komm doch ein bisschen mit – nach Madrid«. Ufa-Star Renate Müller verkörperte mit großer Spielfreude die Frau im Frack, die später als Zigarette rauchender und Whiskey trinkender Mann ins Abendkleid schlüpft und sich in »Londons berühmtesten Frauenkenner« verliebt. Die finanzielle Krise der Protagonisten als Ausgangspunkt des frivolen Spiels mit Geschlechterrollen und Identitätstausch als Strategie, sind typische Themen des Weimarer Kinos. Eine weitere subversive Note der Crossdressing-Komödie birgt die Besetzung des homosexuellen Schauspielers Adolf Wohlbrück. Verliebt sich Robert in Viktoria, den als Frau verkleideten Mann, oder in Viktor, die als Mann verkleidete Frau? »Vielleicht ist VIKTOR UND VIKTORIA der letzte Film dieser Transformationszeit, der noch ganz wie aus dem Geist Weimars entsprungen wirkt.« (Rainer Rother, Deutsche Kinemathek Berlin)

DE 1933, R: Reinhold Schünzel, B: Reinhold Schünzel, K: Konstantin Tschet, Werner Bohne, Sch: Arnfried Heyne, M: Franz Doelle, D: Renate Müller, Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück, 100 Min, FSK 6

kino achteinhalb: VIKTOR UND VIKTORIA

Trailer

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