OmU
dtF

Udo Kier

SWAN SONG

Pats (Udo Kier) Welt ist grau: Die Wände und Gänge des Altenheims, in dem er wohnt, seine Haare und die aller anderer Bewohner und auch sein Trainingsanzug. Seine Zeit verbringt er mit dem Falten von Servietten oder langweilt sich vor dem Fernseher. Ab und zu richtet er einer Zimmernachbarin das Haar zu einer Hochfrisur, dann blüht er etwas auf. Was sonst an sein altes Leben als berühmt-berüchtigter Friseur und Travestiekünstler erinnert, ist ein einziger Schuhkarton, in dem ein paar wenige Arbeitsgeräte verstaut sind. Dass er diese noch einmal brauchen würde, hätte Pat nicht gedacht. 

Ein „Schwanengesang“ ist ein Abgesang, eine letzte Hymne auf jemanden oder etwas, das dem Niedergang geweiht ist. Der Film begleitet einen Mann auf seiner letzten Reise, die es ihm erlaubt, sein altes Selbstbewusstsein wieder zu finden und wortwörtlich Frieden zu finden, bevor alles vorbei ist. Der Regisseur erweist Pat die letzte Ehre und hat sich selbst in der Figur des Enkels der toten Kundin ein Alter ego geschaffen. Kier kommt im Alter zu einer neuen Hauptrolle, die ihn nochmal gebührend zur Geltung bringt. Perfekt sind dafür sein deutscher Akzent im Englischen und die natürliche würdevolle Ausstrahlung. Ein wenig erinnert die Rolle in Swan Song an Kiers Auftritt als Puffmutter in Jean-Claude Schlims House of Boys – man könnte sie fast als Weiterführung davon betrachten. (Kinozeit)

US 2021, R: Todd Stephens, B: Todd Stephens, K: Jackson Warner Lewis, Sch: Spencer Schilly, Santiago Figueira W., D: Udo Kier, Jennifer Coolidge, FSK 12, 105 Min

kino achteinhalb: SWAN SONG

Trailer

Um den Trailer ansehen zu können, müssen Sie das Setzen von Marketing-Cookies (für Youtube, Vimeo, etc.) erlauben.