Premiere – Moderner Antiwestern

FIRST COW

Ein Fluss fließt ruhig dahin. An den Ufern läuft die Zeit rückwärts und fördert verschüttete Geschichten zutage. Im frühen 19. Jahrhundert wagen sich nicht nur Pelzjäger, sondern auch ein wortkarger Koch ins wilde Oregon. Der Einzelgänger trifft auf einen chinesischen Einwanderer, der sich als geschickter Unternehmer erweist und sein Freund wird. Das Duo kommt auf die Idee, Donuts zu backen und zu verkaufen, die im rauen Westen sehr gut ankommen. Der Haken: Den Rohstoff beschaffen sie illegal.
Das Drehbuch schrieb Kelly Reichardt mit Jonathan Raymond, dem Autor der Romanvorlage. Einmal mehr erzählt die Regisseurin meisterhaft von einem Amerika fernab der großen Städte, das voller Verheißungen steckt. Wie ein Western ist FIRST COW eine Hommage an Menschen im Abseits, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen müssen – und hier statt mit dem Revolver mit Honiglöffel und Milcheimer hantieren. Auf diese Weise zeigen die Outlaws die „frontier“, Amerikas Projektionsfläche nationaler Träume, nicht als wirtschaftlich oder materiell zuerobernden Raum, sondern als Ort der Begegnung. Ein großartiges Alternativszenario mit besonderer gesellschaftlicher und politischer Bedeutung für die Gegenwart.
(Peripher Filmverleih).

USA 2019, R: Kelly Reichardt, Sch: Kelly Reichardt, B: Jonathan Raymond, Kelly Reichardt, K: Christopher Blauvelt, M: William Tyler, D: John Magaro, Orion Lee, Rrene Auberjonois, Toby Jones, 121 Min, OmU

kino achteinhalb: FIRST COW

Trailer

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