Psychoanalytiker*innen stellen Filme vor
THE APPRENTICE: THE TRUMP STORY
1 Einführung: Prof. Dr. med. Dr. phil. Lorenz Welker, Saarländisches Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (SIPP) e.V.
Roy Cohn, der zu Beginn seiner Karriere unter anderem als Chefberater des Republikaners Joseph McCarthy gedient hatte, macht Trump gleich zu Beginn ihrer Geschäftsbeziehung mit seinen drei Grundregeln vertraut: „Erstens: Angreifen, angreifen, angreifen. Zweitens: Alles verneinen, nie etwas zugeben. Drittens: Niemals eine Niederlage eingestehen.“ (…) Regisseur Abbasi genügt die Konzentration auf die siebziger und achtziger Jahre, um den „ganzen“ Trump abzubilden. Das orange Gesicht mit breitem Lächeln arbeitet Sebastian Stan bei seinem Trump nach und nach heraus, und dessen unternehmerisches Profil, in dem größenwahnsinnige Projekte mit Zahlungsrückständen bei den Gläubigern Hand in Hand gehen, wird ebenso kenntlich wie seine späteren politischen Strategien. Angefangen mit Cohns dritter Grundregel: Niemals eine Niederlage eingestehen. (TAZ)
Natürlich versuchte »the real Trump«, diesen Film, in dem die Fakten stimmen, zu verleumden, drohte gar – wie so oft – mit Klage. Sein Problem ist jedoch: Je lauter er öffentlich schimpft, desto mehr Aufmerksamkeit und Neugier erregt er. Zudem funktioniert der Film nicht nur als detailreiche Persönlichkeitsanalyse, an der auch Dr. Gartner seine Freude hätte. Sondern fast noch stärker als historische Beschreibung des Ultrakapitalismus, der die USA in diesen Jahrzehnten (und bis heute) prägte. Und auch wenn Trump sich vor Wut die transplantierte Mähne ausreißt: So war das, und so ist das. (epdFilm)
THE APPRENTICEUSA/CND 2024, R: Ali Abbasi, B: Gabriel Sherman, Ali Abbasi, K: Kasper Tuxen, Sch: Olivier Bugge Coutté, Olivia Neergaard-Holm, M: Martin Dirkov, D: Sebastian Stan, Jeremy Strong, Marija Bakalowa, 123 Min, FSK 12, dtF
Unsere Kooperationspartner:
Saarländisches Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie (SIPP) e.V.