Vortrag OmU

Akira Kurosawa

EIN STREUNENDER HUND

1 Einführung: Prof. Sung-hyung Cho, HBKsaar

Einem jungen Polizeiinspektor wird im Bus die Dienstwaffe gestohlen. Beschämt und aus Angst, seine Stelle zu verlieren, macht er sich auf eine tagelange Suche nach dem Dieb, der mit der Waffe zwei Raubüberfälle begeht und eine Frau tötet. Als der Polizist den Verbrecher endlich fassen kann, muss er feststellen, dass sie beide in einer ähnlichen Lage stecken: vereinzelt, am Rande der Gesellschaft. Vorzüglich inszenierter und gespielter existenzialistischer Kriminalfilm mit einer Fülle realistischer Beobachtungen des Großstadtlebens; zugleich eine präzise psychologische Studie über die Zweideutigkeit des menschlichen Handelns und die Ambivalenz von Identitäten. (Filmdienst)

Als erfände er den Stil noch einmal, nutzt Akira Kurosawa den Film Noir, um eine Reihe von Subplots zu entwickeln, die allesamt die Ambivalenz und Abgründigkeit der handelnden Charaktere illustrieren. Detective Murakamis langer Marsch durch das von der Hitze erschlagene Tokio, wo er in der Kleidung eines Bettlers auf der Suche nach einem ersten Hinweis auf den Waffenhandel ist, bebildert der Regisseur über 10 Minuten lang in traumhaft bizarrem Schwarzweiß – ohne Dialoge, ohne Musik. Das erscheint bis heute so radikal und frisch, dass es die erstarrten Konventionen eines Kinos, wie wir es zu sehen gewohnt sind, schlicht Lügen straft. Toshiro Mifune und Takashi Shimura, in vielen Filmen Akira Kurosawas präsent, bieten Schauspiel auf höchstem Niveau und auch das atemberaubende Finale ist diesem exzellenten Film Noir gewachsen. (Der Film Noir)

野良犬 (Nora Inu)JP 1949, R: Akira Kurosawa, B: Ryuzo Kikushima, Akira Kurosawa, K: Asakazu Nakai, M: Fumio Hayasaka, D: Toshirō Mifune, Takashi Shimura, Keiko Awaji, 122 Min, FSK 16, OmU

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kino achteinhalb: EIN STREUNENDER HUND

Trailer

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