OmU
OmU
OmU

Premiere

Gefeiertes Spielfilmdebüt aus Chile

DER GEHEIMNISVOLLE BLICK DER FLAMINGOS

1982: Die zwölfjährige Lidia lebt in Flamingos queerer Familie, die eine Bar am Rande einer kleinen Bergbaustadt in der nordchilenischen Wüste betreibt. Als sich eine unbekannte tödliche Krankheit auszubreiten beginnt, entsteht das Gerücht, sie werde schon durch den Blick eines queeren Menschen auf einen anderen Mann übertragen. Als die Familie beschuldigt wird, der Ursprung der Krankheit zu sein, begibt sich Lidia auf die Suche nach der Wahrheit. (Verleih)

Die eigenwillige Schönheit der Geschichte entwächst der Widerstandskraft der Figuren, es ist eine erarbeitete Schönheit, die keine Perfektion anstrebt, die sich immer ein wenig grotesk, aber zutiefst ergreifend anfühlt. Der Plot nimmt einen steinigen und holprigen Weg, schlängelt sich durch Wut und Qual, Freude und Hoffnung. Die stilistische Extravaganz übertönt nie das, was Céspedes am wichtigsten ist: die wahrhaftigen Emotionen in den Gesichtern der Schauspieler (und Laiendarsteller) und der wachsame, scharfsinnige, oft von Traurigkeit überschattete Blick des Mädchens, das sich der brutalen Realität mehr und mehr bewusst wird. Das Herz des Films, der keinen Zweifel an seinem humanistischen Anliegen lässt, schlägt heftig für seine jugendliche Heldin, die er so sehr davon überzeugen möchte, dass Liebe in jeglicher Form – romantisch, platonisch, mütterlich – die einzige Rettung in Chaos und Schmerz ist und im Gegenzug nichts weiter verlangt, als dass man einander mit offenen Augen begegnet. (The Spot)

LA MIRADA MISTERIOSA DEL FLAMENCOFR/CL/DE/ES/BE 2025, R: Diego Céspedes, B: Diego Céspedes, K: Angello Faccini, Sch: Martial Salomon, M: Florencia Di Concillio, D: Tamara Cortés, Matías Catalán, Paula Dinamarca, FSK folgt, 106 Min

kino achteinhalb: DER GEHEIMNISVOLLE BLICK DER FLAMINGOS