Filmreif – Kino für Menschen in den besten Jahren
FÜR IMMER HIER
Walter Salles erzählt vom langen Schatten der brasilianischen Militärdiktatur, indem er die Geschichte der Familie Paiva schildert, die damit fertig werden musste, nie mehr genau zu erfahren, was mit dem Vater nach dessen Verhaftung geschah. So schlicht und einfach wie die Feststellung des Titels ist auch die Präsenz der Frau, die für diesen Akt des stillen, aber unbeugsamen Widerstands steht. Und für die Schauspielerin Fernanda Torres, die sie verkörpert und dafür bereits mit dem Golden Globe ausgezeichnet und auch für den Oscar nominiert wurde, zusammen mit einer Nominierung als bester Film, der ersten für einen brasilianischen Film in der Geschichte der Oscars. Die Stärke dieses Films liegt in der unaufgeregten Ruhe seiner dokumentarisch zurückhaltenden Erzählweise, in der Art, wie sie das Wesen dieser Rebellion spiegelt. (epdFilm)
FÜR IMMER HIER basiert auf wahren Ereignissen und dem gleichnamigen autobiografischen Buch von Rubens Sohn Marcelo Rubens Paiva. Aber auch auf den persönlichen Erinnerungen des brasilianischen Regisseurs Walter Salles. Er verbrachte als Jugendlicher viel Zeit mit den Paiva Kindern und war oft zu Gast im Haus der Familie. Dieser Welt setzt er mit seinem Film ein Denkmal. Walter Salles FÜR IMMER HIER ist kein Trauerstück, sondern eine Hommage an das Trotzdem. Kein Film, der die Schrecken der längsten Militärdiktatur Südamerikas ausbuchstabiert, sondern sie im Kontrast zur Lebendigkeit einer Familie, zum Mut, Durchhaltevermögen und der Kraft einer Frau spürbar macht. Ein leises, einfühlsames, liebevolles und wunderschönes Familiendrama. (NDR)
AINDA ESTOU AQUIBRA/FR 2024, R: Walter Salles, B: Murilo Hauser, Heitor Lorega, K: Adrien Teijido, Sch: Affonso Goncalves, M: Warren Ellis, D: Fernanda Torres, Fernanda Montenegro, FSK 12, 135 Min