Vortrag OmU

Der politische Jacques Demy

DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG

1 Einführung: Melanie Schneider, Romanistik, Universität des Saarlandes

Strahlend bunte Farben, romantisch-fröhlicher Sprechgesang und ein blutjunges, rührend verliebtes Pärchen bilden den Auftakt des stilisierten Szenarios von Die Regenschirme von Cherbourg, dem seinerzeit überaus erfolgreichen Musical-Film des französischen Filmemachers Jacques Demy aus dem Jahre 1964. Die äußerst aparte, lebenslustige Geneviève Emery lebt mit ihrer verwitweten Mutter in Cherbourg, wo die beiden Frauen ein uriges kleines Geschäft für Regenschirme betreiben. Heimlich trifft sich die 17jährige Geneviève mit dem smarten Automechaniker Guy, und zwischen den beiden hat bereits die ebenso zarte wie heftige Flamme einer romantischen Jugendliebe gezündet. Als Geneviève ihrer Mutter zögerlich offenbart, dass sie Guy liebt und zu heiraten beabsichtigt, tut Madame Emery dies als naive Schwärmerei ab, zumal der junge Mann erst noch seinen Militärdienst ableisten muss, der ihn in die Kriegswirren von Algerien führen wird. (Kinozeit)

Dieses bittersüße Liebesdrama ist im Kern ebenso schlicht wie trivial und gewinnt »Wahrhaftigkeit« erst durch seine außergewöhnliche inszenatorische und musikalische Verdichtung. Wie das Arrangement der Regenschirmdächer in der Vorspannsequenz entwickelt Demy strenge Konstruktionsprinzipien, die vorgegeben sind durch Räume, Dekor und vor allem Farben, denen sich die Menschen zumeist anpassen und in die sie sich eingliedern. Die scheinbar grenzenlose Liebe des jungen Paares findet so schon früh ihre sinnbildlichen Grenzen, vor allem Geneviève ist gefangen wie ein Vogel in einem bunten Käfig purpurroter oder babyblauer Tapeten, ein Kind ihrer Umwelt, das gar nicht fähig ist, die »Revolution« einer alles niederreißenden Liebe durchzustehen. In diesem Konstrukt sind es Momente der Zufälle und verpaßten Begegnungen, die in ihrer Unwägbarkeit fast schon tragische Dimensionen annehmen. (Filmdienst)
Strahlend bunte Farben, romantisch-fröhlicher Sprechgesang und ein blutjunges, rührend verliebtes Pärchen bilden den Auftakt des stilisierten Szenarios von Die Regenschirme von Cherbourg, dem seinerzeit überaus erfolgreichen Musical-Film des französischen Filmemachers Jacques Demy aus dem Jahre 1964. Die äußerst aparte, lebenslustige Geneviève Emery lebt mit ihrer verwitweten Mutter in Cherbourg, wo die beiden Frauen ein uriges kleines Geschäft für Regenschirme betreiben. Heimlich trifft sich die 17jährige Geneviève mit dem smarten Automechaniker Guy, und zwischen den beiden hat bereits die ebenso zarte wie heftige Flamme einer romantischen Jugendliebe gezündet. Als Geneviève ihrer Mutter zögerlich offenbart, dass sie Guy liebt und zu heiraten beabsichtigt, tut Madame Emery dies als naive Schwärmerei ab, zumal der junge Mann erst noch seinen Militärdienst ableisten muss, der ihn in die Kriegswirren von Algerien führen wird. (Filmdienst)

LES PARAPLUIES DE CHERBOURGFR/DE 1964, R: Jacques Demy, B: Jacques Demy, K: Jean Rabier, Sch: Annie-Marie Cotret, Monique Teisseire, D: Catherine Deneuve, Nino Castelnuovo, Anne Vernon, FSK 6, 91 Min, OmU

kino achteinhalb: DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG

Trailer

Um den Trailer ansehen zu können, müssen Sie das Setzen von Marketing-Cookies (für Youtube, Vimeo, etc.) erlauben.