VIET UND NAM
Vietnam 2001. Die jungen Bergleute Viet und Nam lieben sich. Zusammen schuften sie tausend Meter unter der Erde, wo Dunkelheit herrscht und Gefahren lauern. Die Kohle umschließt sie, unbarmherzig, staubig, nass. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach Nams Vater, der im Krieg verschollen ist, und durchqueren das Land von Norden nach Süden. Doch eigentlich will Nam im Ausland ein neues Leben beginnen. Als er beschließt, Vietnam im Inneren eines Schiffscontainers zu verlassen, droht zwischen den Geliebten etwas zu zerbrechen. Trương Minh Quý erzählt in „Viet und Nam“ die Geschichte einer Liebe, die nicht nur von schwierigen Lebensumständen geprägt ist, sondern auch von nationalen und familiären Traumata, von Geistern der Vergangenheit. Trương findet Bilder, die in ihrer poetischen Kraft dem Kino Apichatpong Weerasethakuls gleichkommen. Sex auf einem Berg schwarzer Kohlen funkelte nie schöner aus dem Dunkeln heraus! (Salzgeber)
Nicht nur in der Form der Entschleunigung im Erzählen und den mythischen Räumen, auch in dem Hang zum Fantastischen und Besessenen, bei dem das objektivierte Alltägliche neben subjektiven Eindrücken des Unwirklichen und Übersinnlichen, auch des Unheimlichen in die Schwebe versetzt wird. Wenn hier die Kamera langsam an ein Erdloch fährt, schließlich aus diesem Loch heraus einen der Protagonisten beobachtet, der über eine potentielle Wiederbegegnung mit dem toten Vater nachdenkt, dann scheint sich eine gespenstische Perspektive selbst in den Aufnahmen zu manifestieren. (…) Trương Minh Quýs in Vietnam verbotenes Werk zeigt jedoch nicht minder faszinierend die Potentiale eines solchen tranceartigen und ambigen Erzählens, um den historischen Katastrophen und heimgesuchten Gefühlen der jüngeren Vergangenheit bis in die unmittelbare Gegenwart gerecht zu werden. (Kinozeit)
Trong lòng đấtVIET/CH/PHIL 2024, R: Trương Minh Quý, B: Trương Minh Quý, K: Son Doan, Sch: Félix Rehm, M: Vincent Villa, D: Phạm Thanh Hải, Đào Duy Bảo Định, Thi Nga Nguyen, 129 Min, FSK 12, OmU
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