WESTLER
Berlin, Mitte der 1980er Jahre. WESTLER Felix und Thomas aus Ostberlin leben nur wenige Kilometer voneinander entfernt – und doch in zwei unterschiedlichen Welten. Zwischen ihnen liegt die Berliner Mauer, pro Woche können sie sich nur einen Tag sehen und pro Tag nur vier, fünf Stunden. Mit ihren Gefühlen zueinander wachsen mit jeder erzwungenen abendlichen Trennung auch die Verzweiflung und der Schmerz. Irgendwann weiß Thomas nur noch einen Ausweg: die Flucht aus der DDR, über Prag in den Westen, zu Felix. Ein Film über die Liebe in einer Zeit, in der eine Mauer Freunde, Familien und Paare voneinander trennte. Regisseur Wieland Speck und sein Team mussten im Ostteil Berlins zum Teil mit versteckter Kamera drehen. Belohnt wurden sie mit Einblicken in eine Stadt, die es so nicht mehr gibt – und mit Authentizität und rauer Schönheit. (Salzgeber)
Wieland Speck (zusammen mit seinem Co-Autor Egbert Hörmann) agiert in seinem Debüt mit charmant präpotenter Geste, die das amateurhaft Unbeholfene von der Übermutter Rosa von Praunheim abwandelt und aus einigen Schwächen eine stilistische Stärke macht und wie aus dem Underground heraus aufs Leben schaut und das Bilderverbot zu umgehen scheint. Er hat beiläufige Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit für seine Figuren und Laiendarsteller, von denen Rainer Strecker der überzeugendste ist; und driftet gelegentlich ins absurd Surreale, wenn Felix am Behördenschalter (20 Mark Zwangsumtausch) vor einem Fräulein steht, das in dem riesigen Wartesaal allein unter einer Banderole mit Polit-Propaganda vor sich hin stempelt. (Sissymag)
DE 1985, R: Wieland Speck, B: Egbert Hörmann & Wieland Speck, K: Klemens Becker, Sch: Gabriele Bartels & Wieland Speck, M: Engelbert Rehm, D:Sigurd Rachman, Rainer Strecker, Andy Lucas, 96 Min, FSK 12, dtF
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Filmhaus Saarbrücken